Seit einigen Wochen liest man überall davon: PRISM, das US-amerikanische und Tempora, das britische Überwachungsprogramm, siehe auch Wikipedia zu PRISM, zu Tempora, beziehungsweise Heise.

Diese Programme sind überhaupt erst möglich durch die starke Zentralisierung und Abhängigkeit des Internets von wenigen Firmen. Würde man nicht Daten bei Facebook, Google und Co ablegen, dann wären sie nicht unter Kontrolle des US-Geheimdienstes.

Aber auch wenn diese Unternehmen europäisch wären, würde es wahrscheinlich früher oder später ein entsprechendes Abhörprogramm geben. Und dass es wieder Vorratsdatenspeicherung in Deutschland gibt, ist nur noch eine Zeitfrage - auf europäischer Ebene ist das schon längst Standard.

Beim IN-Berlin geht es uns auch darum, dass diese Möglichkeiten gar nicht erst entstehen. Wir halten ein autonomes, selbstgestaltetes Internet für notwendig. Die Infrastruktur muss nicht in den Händen der großen sein. Sie muss auch nicht in den USA oder in Frankfurt sein, sondern sie kann auch bei uns, in der Mitte von Berlin sein. Selbstgemacht, selbstverwaltet.

Auch wenn es in den letzten Jahren verloren gegangen ist, sollte man nicht vergessen: Das Internet ist kein Ort, an dem wir das fressen müssen, was Google und Facebook uns bereitstellen. Es ist ein Ort, den wir selber gestalten, der in unseren eigenen Händen ist. Und jeder kann daran mitwirken.

Deswegen gibt es den IN-Berlin. Wir geben uns nicht damit zufrieden, dass wir uns Mailaccounts bei Google, eine Webseite bei Myspace und Chats bei Skype zurechtklicken. Wir machen diese Dienste und noch viel mehr selber, und haben auch die Kontrolle darüber. PRISM ist uns egal, weil wir wissen, wer Zugriff auf unsere Server hat. Tempora auch, denn wer nicht Daten über den Atlantik sendet, der ist auch davor gefeit.

Sollten deutsche Behörden versuchen, auf Daten des IN-Berlin zuzugreifen - wir würden euch informieren, wie wir es einstmals schon bei der Vorratsdatenspeicherung taten.

Eure IN-Berlin-Aktiven